MdL Preidl: Wir brauchen die Widerspruchslösung jetzt

Dr. Anita Breu, Xaver Bayer und MdL Julian Preidl referierten am Josef von Fraunhofer Gymnasium zum Thema Organspende. Jeden Tag warten in Deutschland tausende Patienten auf ein Spenderorgan.

Gespannt lauschen Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse den anschaulichen Vorträgen. Das Thema Organspende wurde bereits vorab im Unterricht behandelt. Jetzt berichten Expertinnen und Experten aus ihrem beruflichen Alltag und beantworten alle Fragen der Jugendlichen.

„Organspende geht uns als Gesellschaft alle an. Egal ob durch einen Infekt, zu viel Alkohol oder von Geburt an – jeder kann unvermittelt in die Situation kommen, dass er ein Spenderorgan benötigt. Leider gibt es bei uns viel zu wenige Organe. Andere europäische Länder sind uns da voraus und haben die Widerspruchslösung eingeführt“, vergleicht Abgeordneter Preidl, der diese gesetzliche Regelung auch gerne für Deutschland hätte.

In Deutschland müssen Bürgerinnen und Bürger aktiv zustimmen, dass ihre Organe nach dem Feststellen der Hirntodes entnommen werden dürfen. Zu den medizinischen Umständen einer Organentnahme gab Dr. Antia Breu, Chefärztin bei den Sana Kliniken, einen fachlichen Rundumblick aus der Praxis. Besonders nachdenklich stimmten die Schülerinnen und Schüler die anonymisierten Fälle, die Dr. Breu mitbrachte. Solche Einzelschicksale gingen ihm unter die Haut, kommentierte Preidl.

Bereits vor der Organentnahme beginnt die Arbeit der Deutschen Stiftung Organtransplantation – kurz DSO. Diese registriert die Daten der Spender und Empfänger und prüft die Spenderorgane. Ein umsichtiges Punkte- und Analysesystem bestimmt, welches Organ zu welchem Spender passt. Xaver Bayer, Koordinator der DSO, zeigte auf, wie sorgfältig und routiniert die DSO dabei vorgeht. Dabei dürfen beispieslweise zwischen der Entnahme eines Herzens und dem Schlagen im neuen Körper nur 4 bis 6 Stunden vergehen.

Sowohl aus Sicht der Medizinerin, als auch der DSO könnte die Widerspruchslösung viele Leben retten. In Spanien gilt diese bereits. Dort ist die Zahl der Spenderorgane knapp viermal höher, als in Deutschland.

„Die Widerspruchslösung erfährt große Zustimmung in der Bevölkerung. Jetzt ist ein Umdenken auf Bundesebene gefragt. Politik ist aber leider oft kein Sprint, sondern ein Marathon“, bedauert der Abdeordnete aus Bad Kötzting.

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