MdL Preidl: Waldbrände sind ein gemeinsamer Gegner
Wenn die Waldbrandgefahr steigt, ist Wachsamkeit geboten. Abgeordneter Preidl hat sich erkundigt: unsere Feuerwehren sind vorbereitet, gut ausgerüstet und stehen in engem Austausch mit den tschechischen Kollegen.
Es regnet viel zu wenig – und das über Wochen. Der März dieses Jahr war deutlich zu warm und extrem trocken. Kein Wunder, dass die Freiwillige Feuerwehr Waldmünchen schon so früh im Jahr zu einem Waldbrand ausrücken musste. Die oft schwer erreichbaren Glutnester verlangen den Löschmannschaften oft einiges ab.
„Ich bin froh um unsere einsatzstarken Feuerwehren im Landkreis Cham. Die Freiwilligen wissen vorher nie, wann der Alarm losgeht, wohin es geht und was sie dort erwartet. Hausbrand, Verkehrsunfall, Personenrettung, Hochwasser und eben auch immer öfter Waldbrand – man muss für alles bereit sein“, stellt sich Preidl hinter die Arbeit der FFW-Mitglieder.
Bei einer Übung der FFW Waldmünchen testete der Abgeordnete eigenhändig, wie kräftezehrend ein Einsatz sein kann. In voller Montur trennte Preidl mit einer Rettungsschere das Dach eines Autos ab. Ein Kraftakt trotz Hydraulik. Ausgeleuchtet von Scheinwerfern an der neuen Drehleiter, übten die Mitglieder auf dem von der BAVARIA Brandschutz Industrie bereitgestellten Areal das richtige Vorgehen bei einem Verkehrsunfall. Die Beschaffuns von Feuerwehrequipment war dabei auch ein Thema.
„Wenn Feuerwehr drauf steht, ist es gleich doppelt so teuer. Das höre ich derzeit von vielen Kommandanten. Ich halte es für ungemein wichtig, dass unsere Feuerwehren gut ausgebildet sind und auf den neuesten Stand der Technik zurückgreifen können. Um den enormen Preissteigerungen entgegenzuwirken, haben wir im Landtag deshalb die zentrale Beschaffung von Feuerwehrbedarf auf den Weg gebracht“, berichtet MdL Preidl aus dem Landtag.
Die Organisation des Feuerwehrwesens in Tschechien unterscheidet vom bayerischen. Die erste Welle besteht dort bei Einsätzen aus Mitgliedern der Berufsfeuerwehr. Die freiwilligen Kräfte kommen dann in zweiter und dritter Welle hinzu. Die 40 Mann in der Wache der Berufsfeuerwehr in Domažlice sind im Alarmfall innerhalb von einer Minute bei ihren Fahrzeugen und bringen es pro Jahr auf knapp 600 Einsätze. Die Bestellung von Fahrzeugen läuft jenseits der Grenze auch etwas anders.
„In Prag gibt es eine eigene Abteilung für die Bestellung von Feuerwehrfahrzeugen. Die Bedarfe werden dort zentral erfasst und wenig bürokratisch abgearbeitet. Zur Verfügung stehende Fördertöpfe können so effizient genutzt werden. Sichtbares Ergebnis ist beispielsweise der hochmoderne Tatra-Tanklöschwagen mit 9.000 Litern Tankvolumen in der Garage der Berufsfeuerwehr Domažlice“, berichtet MdL Preidl von einem Austausch vor Ort. „Die zentrale Beschaffung wird sich auch in Bayern auszahlen.“
Die bayerischen und tschechischen Feuerwehren haben die selben Ziele: Gefahren möglichst schnell beseitigen und Menschen helfen. Gemeinsame Übungen im Grenzgebiet – gerade für den Katastrophenfall – sind dazu unerlässlich. Bei der Bekämpfung eines Waldbrandes können Missverständnisse für die Retter gefährlich werden.
„Die tschechischen und bayerischen Feuerwehren arbeiten zusammen, aber nicht direkt Hand in Hand,“ berichtet Preidl von seinem Gespräch mit dem Kommandanten der Berufsfeuerwehr Domažlice. „Vielmehr übernehmen die Wehren separate Aufgaben, die aufeinander aufbauen oder parallel ablaufen. Um die Sprachbarriere mache ich mir allerdings keine Sorgen. Auf beiden Seiten der Grenze gibt es „Übersetzer“, die sowohl Deutsch als auch Tschechisch sprechen. Im Zweifelsfall wird auf Englisch zurückgegriffen.“
Eine bemerkenswerte Gemeinsamkeit der freiwilligen Feuerwehren auf beiden Seiten der Grenze ist ihre Bedeutung für das Vereinsleben in den Gemeinden. Sie veranstalten Feste, betreiben Jugendarbeit und sind Vorreiter für soziales Engagement und den Dienst am Nächsten.