Preidl: müssen aus dem Funk-Netz eine Funk-Decke machen
Funklöcher können jetzt auch per App an die Bundesnetzagentur gemeldet werden. Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger sieht 130 Millionen Euro Förderung für neue Funkmasten vor.
Generell gilt: umso höher die Frequenz, desto höher der Datendurchsatz, aber desto geringer ist auch die Übertragungsreichweite. In der Folge müssen Funkmasten in kürzerer Entfernung als bisher aufgestellt werden, um den heutigen Ansprüchen an die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten (internet of things, Industrie 4.0, Social Media, Liveübertragungen etc.) zu genügen.
„Schlechtes Netz ist lästig, für Privatleute, aber auch insbesondere für Gewerbetreibende. Mobilfunk und Netzabedeckung sind kein Luxus, sondern am Ende auch ein wichtiger Punkt bei der Standortentscheidung“, stellt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger heraus.
Laut dem Mobilfunkanbieter Vodafone werden zunächst die Flächen entlang der Staatsstraßen bei der Netzabdeckung priorisiert. Dabei sind die zur Verfügung stehenden Mittel entscheidend für die Ausbaugeschwindigkeit. Obwohl die Standortsuche in den Gemeinden also noch Zeit hat, stellt sie sich mitunter schwierig dar.
„Im Landkreis Cham hat man leider auch in manchen Ortschaften noch schlechten Empfang. Ein Funkmast kann relativ schnell errichtet werden. Vorher müssen aber die Standortbedingungen geprüft werden und die Anwohner gehört werden“, berichtet Landtagsabgeordneter Julian Preil aus der Praxis. „Anders ist es zum Beispiel in Wettzell, wo die hochsensiblen Antennen des Geodätischen Zentrums durch die Mobilfunkfrequenzen zerstört werden könnten. Nichtsdestotrotz müssen wir Lösungen finden und unser Mobilfunk-Netz zu einer Mobilfunk-Decke zusammenflicken.“
Der neue Funkstandard 5G benötigt zwar Glasfaseranbindung, bietet dafür aber überragende Vorteile. Er ermöglicht sehr hohe Datenraten, sehr kurze Ladezeiten, eine energieeffiziente Gerätevernetzung, unterstützt extrem viele Endgeräte und bietet eine sehr hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Bürgerinnen und Bürger und die regionale Wirtschaft würden dadurch gleichermaßen von einer geschlossenen Funk-Decke im Landkreis Cham profitieren. Die Breitbandmessungs-App der Bundesnetzagentur steht kostenlos im App-Store zur Verfügung und meldet nach Aktivierung über die mobilen Daten ganz unkompliziert Funklöcher, während man unterwegs ist.