Preidl: Pooling stärkt Inklusion und senkt Kosten
FREIE WÄHLER-Fraktion fordert Reform des Schulbegleitermodells auf Bundesebene. Das Pooling-Prinzip erlaube es, mehrere Kinder flexibel und passgenau zu unterstützen, so MdL Julian Preidl. Aber auch das Pooling-Prinzip habe seine Grenzen.
Cham. Das Thema Pooling beschäftigt die Schulen im Landkreis Cham schon eine ganze Weile. Tatsache ist und bleibt: ein Schulbegleiter ist für viele Kinder mit Behinderung oder besonderem Förderbedarf enorm wichtig. Nur mit deren Hilfe können sie am Unterricht teilhaben. Gleichzeitig fehlen Fachkräfte und die Kosten steigen.
Die Schulbegleitungen für Kinder mit Behinderung oder besonderem Förderbedarf erfolgt bislang überwiegend im Rahmen einer 1:1-Betreuung – das schreibt das Bundesteilhabegesetz in § 112 so vor. Beim Pooling-Ansatz dagegen wäre eine Schulbegleitung nach Bedarf für die Betreuung mehrerer Kinder zuständig. Ein Ansatz, der mehr Flexibilität und Passgenauigkeit bietet und dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. Die FREIE WÄHLER-Fraktion setzt sich dafür ein, das sogenannte Pooling künftig zum Regelfall zu machen.
„Unabhängig von den steigenden Kosten muss eine gute Schulbildung für alle Schülerinnen und Schüler im Landkreis Cham zugänglich bleiben! Eine Reform des Schulbegleiter-Systems bietet sich als Kompromiss an. Pooling ermöglicht einen effizienten Einsatz der Schulbegleiter an unseren Schulen und senkt gleichzeitig die Kosten”, betont Julian Preidl, Landtagsabgeordneter der FREIEN WÄHLER. „Ein wissenschaftlich begleiteter Modellversuch hat gezeigt, dass der Pooling-Ansatz pädagogisch sinnvoll ist und die Gefahr der Stigmatisierung verringert. Auch organisatorisch lässt sich der Schulalltag dadurch besser bewältigen.“
Nach Auffassung des Generationenpolitischen Sprechers aus Bad Kötzting kann das Pooling sowohl die betroffenen Kinder als auch das schulische Umfeld spürbar entlasten. Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter würden besser in das Kollegium integriert und könnten gleichzeitig verlässlicher eingesetzt und gezielter in den Schulalltag eingebunden werden.
„Ziel ist es, Kindern mit Unterstützungsbedarf nicht nur eine schulische Teilhabe zu ermöglichen, sondern ihnen echte Entwicklungschancen zu eröffnen. Die Schülerinnen und Schüler dürfen auf keinen Fall aus finanziellen Gründen in eine Sonderrolle gedrängt werden“, führt Preidl seinen Standpunkt weiter aus.
Gleichzeitig bleibt klar: Bei seelischen Behinderungen sind auch künftig individuelle Lösungen notwendig, denn hier stößt das Pooling an seine Grenzen.