Leichter leben im Landkreis Cham: MdL Preidl möchte Exoskelett-Technologie herholen

Der Abgeordnete Julian Preidl besucht gemeinsam mit Kathrin Martin vom Kötztinger Gesundheitscampus den Technologie Campus Hutthurm, denn dort wird an der medizinischen Verwendung von Exoskeletten geforscht. Preidl sieht darin ein Zukunftsmodell in vielen Bereichen für seinen Heimatlandkreis Cham.

Sie sind zu sperrig und sie sind zu teuer – noch. Der Landtagsabgeordnete Julian Preidl würde gerne sogenannte Exoskelette salonfähig machen. Durch die Entlastung von Gelenken und Muskeln könnten sie beispielweise die Arbeit der Pfleger oder Lageristen massiv erleichtern. Ein Exoskelett ist eine tragbare Stütze, die den Körper von außen entlastet. Es funktioniert wie ein künstliches Skelett, das z.B. beim Gehen, Heben oder beim Ausführen von Übungen hilft.

Die Resonanz aus der Praxis ist allerdings im Moment noch zurückhaltend. Die Probleme: bei den Exoskeletten am Markt würde es lange dauern, bis sie angelegt sind, sie seien schwer auf mehrere Mitarbeiter anpassbar, da sie alle eine andere Größe hätten und dadurch eine andere Einstellung bräuchten, und überhaupt seien sie viel zu kostspielig. Die Vision von MdL Julian Preidl: ein leichtes, kostengünstiges Exoskelett für den Alltag – aus dem Landkreis Cham.

Mit dieser Idee tritt er an den Gesundheitscampus seiner Heimatstadt Bad Kötzting heran, die Leiterin Kathrin Martin ist sofort begeistert von der Idee. Sie berichtet von ersten Forschungen und Erfahrungen an ihrem Standort und verweist auch auf den „großen Bruder“, den Campus in Hutthurm, die am Projekt „ExRe“ arbeiten würden.

ExRe – Exoskelett nach REGA

Bereits am ersten Tag nach der Knie-OP mit den REHA-Übungen beginnen kostet die meisten Patienten viel Überwindung. Dann lieber die Physiotherapie abwarten, um nichts falsch zu machen. Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel in den REHA-Kliniken immer spürbarer und die Patienten müssen lange auf ihre Termine warten. Dabei ist eine gute Nachsorge nach einem Eingriff besonders entscheidend für eine schnelle Genesung. Abhilfe soll in Zukunft ein hochmodernes Exoskelett liefern, welches derzeit durch das Projekt “ExRe” der Technischen Hochschule Deggendorf visualisiert wird.  

„Das wollte ich mir genauer anschauen. Die Experten haben Kathrin Martin und mich an den Campus in Hutthurm eingeladen und wir konnten uns die Fortschritte der Forschungen vor Ort anschauen. Beeindruckend, wie hier mit den neuesten Technologien in Design, Konstruktion, 3D-Druck und Gehirn-Computer-Schnittstellen ein Exoskelett entwickelt wird, das Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gezielt in der Rehabilitation unterstützt. Das ExRe-Exoskelett wandelt dabei Gehirnsignale in Bewegungen um und ermöglicht so eine individuell angepasste Therapie, die sich automatisch dem Genesungsfortschritt anpasst“, berichtet MdL Julian Preidl, Generationenpolitischer Sprecher.

Das Exoskelett sei eine multifunktionale Lösung für Herausforderungen, die unsere Gesellschaft in Zukunft beschäftigen werden. Ein Beispiel ist ihr medizinischer Nutzen. Teilprothesen unterstützen, wie beim ExRe-Projekt, den graduellen Heilungsprozess nach der Verletzung und beschleunigen die Heilung. Dadurch verkürzen sich krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die Lebensqualität nach operativen Eingriffen steigt. Andere Exoskelett-Typen unterstützten bei Über-Kopf-Arbeit oder beim Tragen von schweren Lasten. Diese Exoskelette beugen Abnutzungserscheinungen im Alter vor, indem sie Gelenke und Muskeln entlasten.  

Exoskelett „made im Landkreis Cham“

„Ein solches Exoskelett „made im Landkreis Cham“ wäre eine wahre Zukunftsinnovation und könnte Know How für die ganze Welt liefern. Es könnte eine weitere Standortberechtigung für unsere Campus-Standorte in Bad Kötzting und Cham sein und darüber hinaus Arbeitsplätze in der Region schaffen. Damit beantworten wir die Fragen nach der Sicherung der Hochschul-Bildung daheim, der Schaffung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze und stehen dem demografischen Wandel gegenüber“, plädiert MdL Julian Preidl.

Mit diesem Input aus Hutthurm soll nun im Landkreis Cham weitergemacht werden: Für ein Zukunftsmodell in vielen Bereichen.

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