Julian Preidl nimmt Stellung zum Artikel im Bayerwald Echo vom 19. Mai 2025
Täglich lese ich bereits am Vortag mit viel Freude die Berichte der regionalen Tageszeitungen im Landkreis Cham. Ich schätze die Medienvielfalt und detaillierte Berichterstattung. In Bezug auf den Artikel mit dem Titel „Ein Preidl kommt selten allein“, erschienen am 19. Mai 2025 im Bayerwald Echo sehe ich mich, Julian Preidl, jedoch zu einer öffentlichen Klarstellung veranlasst, da dieser Beitrag in vielerlei Hinsicht ein verzerrtes, subjektives und einseitiges Bild meiner politischen Arbeit zeichnet. Meine Kritik richtet sich nicht pauschal gegen die Mittelbayerische Zeitung. Viele Redakteurinnen und Redakteure leisten dort tagtäglich hervorragende journalistische Arbeit. Doch wenn eine Einzelperson systematisch versucht, mich in der Öffentlichkeit abzuwerten, fordere ich das Recht zur Gegendarstellung.
1. Behauptung über angebliche Falschinformationen zu Ministerbesuchen
Es wird mir zugeschrieben, ich würde absichtlich falsche Aussagen über Besuche von Ministern verbreiten. Fakt ist: Es finden seit Beginn meiner Amtszeit nachweislich immer wieder Besuche von CSU-Ministern statt, bei denen mein Büro weder informiert ist noch ich persönlich eingeladen werde. Normalerweise erfolgt bei ministerialen Terminen eine koordinierte Kommunikation. Selbst in der besagten Ausgabe, in der meine angebliche fehlerhafte Anschuldigung thematisiert wird, wurde über einen Besuch von Verkehrsminister Christian Bernreiter im Landkreis Cham berichtet, der nur CSU-Intern abgewickelt wurde.
2. Social-Media-Arbeit und persönliche Darstellung
Mir wird unterstellt, meine Social-Media-Kanäle seien übertrieben selbstbezogen und skandalträchtig. Diese Einschätzung weise ich entschieden zurück. Transparente Öffentlichkeitsarbeit ist in der modernen Politik Standard, so auch bei zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aller Parteien. Meine mediale Begleitung erfolgt stets mit Einverständnis und im Interesse der Bürgerbeteiligung – gerade viele junge Menschen begrüßen diesen Zugang nachweislich. Auch habe ich keinen „Kometenschweif“ an Mitarbeitern zur reinen Dokumentation jeder meiner Schritte. In meinem Büro arbeiten zwei Beschäftigte in Vollzeit und zwei Minijobber. Mir steht, wie jedem Mitglied des Bayerischen Landtags, gemäß Art. 8 BayAbgG zur Unterstützung der parlamentarischen Arbeit das selbe Budget zur Verfügung. Meine Mitarbeiter nehmen zahlreiche Anliegen an mich entgegen, koordinieren Termine, Fachgespräche und meine Arbeit im Wahlkreis mit meiner Arbeit in München, recherchieren, dokumentieren, protokollieren, bereiten vor, informieren und vieles mehr. Mein Büro soll für jeden möglichst hürdenlos zugänglich sein und daher hat bürgerfreundliche, weit gefasste Öffnungszeiten, selbst am Samstag. Die einseitige Darstellung im besagten Artikel verunglimpft die täglichen Leistungen meiner Mitarbeiter.
3. Video zur Landesgartenschau
Der Vorwurf, ich hätte Informationen zur Landesgartenschau unrechtmäßig veröffentlicht, ist haltlos. Die betreffenden Inhalte waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits online öffentlich und kostenfrei einsehbar. Das Video wurde später auf Drängen des Bürgermeisters entfernt, nicht aus schlechtem Gewissen, sondern um unnötigen Streit mit den Veranstaltern zu vermeiden. Ziel des Videos war es, Vorfreude für ein regionales Großereignis zu erzeugen, welches in hohen Beträgen durch Landesförderungen finanziert wird.
4. Vorwürfe zur Mitgliedergewinnung
Seit mehr als zwei Jahren wird mir aus einem bestimmten Redaktionsumfeld wiederholt unterstellt, es habe „dubiose“ Mitgliedergewinnungen in der Partei gegeben. Fakt ist: Mitgliederwerbung ist gelebte Demokratie. Austritte und Neueintritte sind in jeder Partei üblich – egal ob CSU, Grüne oder Freie Wähler. Es wurde nichts Unrechtmäßiges getan, nichts Strafbares und nichts Intransparentes. Auf Anfrage des Redakteurs gab es sogar eine Stellungnahme seitens des FREIE WÄHLER Kreisverbandes, auf die im genannten Artikel nicht eingegangen wurde.
5. Politische Rhetorik am Aschermittwoch – keine Staatsrede
Zitate aus einer Aschermittwochsrede von mir wurden aus dem Kontext gerissen. Dass politische Reden am Aschermittwoch pointiert, zugespitzt und nicht mit formalen Regierungserklärungen zu verwechseln sind, ist allgemein bekannt. Diese gezielte Entstellung meiner Aussagen dient nicht der Information, sondern der Desavouierung.
6. Kritik an europapolitischem Engagement
Der Versuch, mich in einem europafeindlichen Licht darzustellen, ist grob irreführend. Ich bin überzeugter Pro-Europäer, setze mich aktiv für grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein und arbeite an Projekten mit unseren tschechischen Nachbarn. Seit Jahren engagiere ich mich für Bad Kötztings Städtepartnerschaft. Aussagen von mir zur Verbesserung der Effizienz auf EU-Ebene als antieuropäisch zu framen, entbehrt jeder Fairness.
Fazit:
Die demokratische Auseinandersetzung lebt vom offenen Diskurs, aber nicht von voreingenommener Berichterstattung. Ich stehe für eine sachorientierte Politik – transparent, bürgernah und mit offenen Ohren für die Anliegen. Ich fordere die Mittelbayerische Zeitung daher auf, meine Stellungnahme in geeigneter Weise zu veröffentlichen und sich kritisch mit der Einseitigkeit des Artikels auseinanderzusetzen.